Kinder lösen Konflikte selbst

Konflikte gehören zum Alltag. Sie treten überall auf, wo Menschen zusammen leben oder miteinander arbeiten. Die große Herausforderung besteht darin, wie mit Konflikten umgegangen wird.

Gewaltloser Umgang mit verschiedenen Konflikten ist eine äußerst wichtige Kompetenz, die schon in der Grundschule gelernt und geübt werden muss.

In der Schulzeit sollen soziale Fähigkeiten wie Achtung, Respekt, Hilfsbereitschaft, Kompromissfähigkeit, Umgang mit eigenen Gefühlen und Eingehen auf die Gefühle anderer, konstruktives Konkurrenzverhalten usw. gestärkt werden. Die Persönlichkeit der Kinder soll gestärkt werden, denn nur ein gesundes Selbstwertgefühl kann zu Frustrationstoleranz und einem angemessenen Umgang mit Konflikten führen. Kinder mit einem eher geringe Selbstwertgefühl lassen sich häufig leichter provozieren bzw. fühlen sich schneller angegriffen als SchülerInnen mit einem starken Selbstwertgefühl.

Großer Wert wird darauf gelegt, dass die Kinder eine Streitkultur erlernen, die ihnen erlaubt, ihre Aggression auszudrücken, in der sie aber auch lernen, diese zu vermeiden oder sie auf nicht verletzende Weise auszuleben, d.h. sie zu kanalisieren. Die Kinder sollen erkennen, dass andere nicht nur durch Schläge oder Tritte, sondern auch durch Worte oder bestimmtes Verhalten verletzt werden können.

Das Konzept „Kinder lösen Konflikte selbst“, das auf dem Bensberger Mediations-Modell basiert, wird seit 1992 in Grundschulen und auch an weiterführenden Schulen durchgeführt. Es realisiert eine konstruktive Konfliktkultur. Die gewünschten konstruktiven Verhaltensweisen werden durch feste Rituale im Schulalltag eingeführt und gefestigt. Der Prozess des Konfliktes wird verlangsamt, zusätzlich vertieft und so für die Kinder einsehbar. Ein dauerhafter friedlicher Umgang miteinander wird dadurch gefördert.

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