Kinder lösen Konflikte selbst
Konflikte gehören zum Alltag. Sie treten überall auf, wo Menschen zusammen leben oder miteinander arbeiten. Die große Herausforderung besteht darin, wie mit Konflikten umgegangen wird.
Gewaltloser Umgang mit verschiedenen Konflikten ist eine äußerst wichtige Kompetenz, die schon in der Grundschule gelernt und geübt werden muss.
In der Schulzeit sollen soziale Fähigkeiten wie Achtung, Respekt, Hilfsbereitschaft, Kompromissfähigkeit, Umgang mit eigenen Gefühlen und Eingehen auf die Gefühle anderer, konstruktives Konkurrenzverhalten usw. gestärkt werden. Die Persönlichkeit der Kinder soll gestärkt werden, denn nur ein gesundes Selbstwertgefühl kann zu Frustrationstoleranz und einem angemessenen Umgang mit Konflikten führen. Kinder mit einem eher geringen Selbstwertgefühl lassen sich häufig leichter provozieren bzw. fühlen sich schneller angegriffen als SchülerInnen mit einem starken Selbstwertgefühl.
Großer Wert wird darauf gelegt, dass die Kinder eine Streitkultur erlernen, die ihnen erlaubt, ihre Emotionen auszudrücken. Sie lernen, dass ihr Verhalten Konsequenzen für sich selbst und andere hat und dass eine Form von Widergutmachung zu einer friedlichen Atmosphäre beitragen kann. Konflikte lassen sich durch selbstberuhigende Strategien deeskalieren und durch eine gewaltfreie Kommunikation können Konflikte vermieden werden.
Im Rahmen einer gezielten Streitschlichterausbildung bestehend aus 12 Unterrichtseinheiten wird den StreitschlichterInnen ein 6-Stufen-Modell zur Konfliktlösung vermittelt, dass sich seit 2004 an Grundschulen bewährt hat.
Im Rahmen von Rollenspielen und Fallbeispielen verinnerlichen die Kinder die Inhalte. Nach dieser theoretischen Einheit werden die StreitschlichterInnen in einer engmaschigen Praxisphase auf dem Pausenhof begleitet und dabei unterstützt, Konfliktsituationen zu erkennen, Unterstützung anzubieten, ggf. den Konflikt selbstständig zu klären oder sich bei einer Aufsichtsperson zu melden, die sie bei der Streitschlichtung begleitet. Ein dauerhafter friedlicher Umgang miteinander wird dadurch seitens der Schulsozialarbeit gefördert.